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LETZTER AUFGUSS

Ein (Teil-)Abriss von DARUM

Eine Koproduktion von Schauspiel Leipzig und DARUM

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(c) Rolf Arnold

Leipzig in der nahen Zukunft: Die Visionen für die Neugestaltung des geschichtsträchtigen Matthäikirchhofs sind nach lebhafter Diskussion in Beton gegossen und die Arbeit kann beginnen. Ein integratives, multikulturelles Viertel für die Stadt der Zukunft soll entstehen, konzipiert unter Mitwirkung der Leipziger Stadtgesellschaft – nachhaltig, gemeinwohlorientiert, vorwärtsgewandt, lebendig.


Doch etwas brodelt unterm Fundament der seit den 80er Jahren das Areal überschattenden ehemaligen Stasi-Zentrale. Denn im Untergrund sitzen und schwitzen die unversöhnten Geister der Vergangenheit(en) — und warten in den verlassenen Keller-Räumlichkeiten der einstigen Stasi-Sauna darauf, endlich Gehör zu finden.


Inspiriert von der bewegten Geschichte des Areals Matthäikirchhof geht die Wiener Künstler*innengruppierung DARUM der Frage nach, welche unversöhnten Themen und Konflikte der Vergangenheit in Form Sprengkraft bergender Potenziale ins Hier und Jetzt hineinwirken. Als immersive Performance zwischen Theaterstück und
multimedialer Installation konfrontiert das Stück sein auf 20 Personen pro Vorstellung begrenztes Publikum mit einem breitgefächerten Figurenpersonal aus zahlreichen Jahrhunderten Leipziger Geschichte und stellt dabei die Frage, wie wir die Zukunft im Angesicht einer sich zunehmend aufheizenden Gegenwart gestalten wollen.

Pressestimmen:

„Ein total intensives Erlebnis ist das, Theater auf absoluter Tuchfühlung. So nah, so intensiv erlebt man die Schauspieler nie wieder. Und das ist nicht nur räumlich, sondern auch von der Wirkung her gemeint.“ (Wolfgang Schilling, mdr Kultur Radio)

„[E]in sehr intimes Theatererlebnis. [...] Sechs Stationen, in denen das Darum-Kollektiv Geschichte auch gerne übereinander stapelt und zeitlich Entferntes wie Völkerschlacht und Weltkriegsbombardements miteinander in Verbindung setzt. Hier werden eben nicht nur historische Schichten freigelegt, sondern Gemeinsamkeiten von unterschiedlichen Situationen in Schwingung versetzt.“ (Torben Ibs, Theater heute)

„Gut komponiert entsteht [...] eine Art geistige Archäologie. [...] So wabert schnell eine Ahnung von der kurzweiligen Gültigkeit jeder Ordnung durch den Keller. [...] Atmosphäre entsteht durch intensiv gespielte, manchmal fast verschwörerische Miniaturen, durch dunkle Nischen und Menschen in gespensterhaft weißen Bademänteln.“ (Dimo Rieß, Leipziger Volkszeitung)
 

„Besonders beklemmend wird es, wenn ein Mönch im Halbdunkeln erzählt, wie mit der Reformation sein Glauben als falsch galt und das Kloster aufgelöst wurde. Das Ringen um Wahrheit und Überzeugung gibt Andreas Keller glaubhaft, vor allem durch Stimme und Präsenz. Es gelingt auch allen anderen Schauspielenden gut, mit Genauigkeit, dem Sich-Verlassen auf die Sprache und die Wirkung durch die Nähe, ihre Stationen fesselnd zu bespielen. Dicht dran ist man an Dirk Lange, der schwule Geschichte mit Wende- und Nachwendeerfahrungen verstrickt. Wenn er von der Implosion des utopischen Moments spricht, als die neue deutsch-deutsche Gesellschaft sich doch nur als deutsche Gesellschaft entpuppte, ist das ergreifend. Und dann singt er, gesten- und trostlos dastehend und doch ein großes Bild abgebend, Depeche Mode: "Tonight / And I haven't felt so alive / In years". Diese historischen Labyrinthgänge sind intensiv.“ (Tobias Prüwer, nachtkritik.de)

26 Vorstellungen

Schauspiel Leipzig

Premiere: Sa. 28. Mai 2022

Matthäikirchhof Leipzig - Treffpunkt Klingertreppe
18:30 Uhr + 21:00 Uhr

 


Weitere Termine:

Matthäikirchhof Leipzig - Treffpunkt Klingertreppe
Fr. 3., Sa. 4., Di. 14., Fr. 17.,
Do. 23., Fr. 24., Di. 28., Do. 30. Juni
Fr. 1., Mi. 6., Sa. 9., So. 10. Juli
jeweils 18:30 + 21:00

(c) Rolf Arnold

Begleitende Diskussion

Im Rahmen von Pay Attention!

„Leipzig. Zum Selbstbild der Stadt“

Diskussion mit Jörg Karrenbauer (Künstlerische Leitung „System Innenstadt“) dem Kollektiv DARUM (Künstlerische Leitung „Letzter Aufguss“) und Wilfried Hartinger (Direktor Stadtgeschichtliches Museum Leipzig) / Moderation: Julia Schäfer (Kuratorin, Leipzig)

Termin: 28. Juni 2022

Altes Rathhaus, Festsaal, Leipzig
19:30 Uhr

Regie, Video & Recherche: Victoria Halper Regie, Text & Sounddesign: Kai Krösche Ausstattung & Kostüme: Matthias Krische Dramaturgie, Interviews & Recherche: Laura Andreß Licht: Veit-Rüdiger Griess, Thilo Stolle Videotechnik: Daniel Graumüller Tontechnik: Udo Schulz Regieassistenz: Jule Franzen Regie- und Dramaturgiehospitanz: Marla Wiederhold Ausstattungsassistenz: Sabine Born Kostümassistenz: Helene Subklew Ausstattungshospitanz: Mira Lu Haselow Dramaturgie (Schauspiel Leipzig): Tosten Buß

Mit: Wenzel Banneyer, Thomas Braungardt, Denis Grafe, Sonja Isemer, Eidin Jalali, Andreas Keller, Dirk Lange, Markus Lerch, Christoph Müller, Michael Pempelforth und Teresa Schergaut

 


Mit freundlicher Unterstützung der Stadt Leipzig, Dezernat Allgemeine Verwaltung, Referat Verwaltungsunterbringung, Standort Matthäikirchhof.

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